KI trifft Datenschutz – Praxisworkshop für den Einsatz von KI

KI im Datenschutz? Das geht – und zwar praxisnah!

Im Workshop in Berlin wurde gezeigt, wie Prompting den Arbeitsalltag auch für Datenschutzbeauftagte erleichtert.

Von AV-Verträgen bis DSFA – mit KI geht mehr, als viele dachten.

KI trifft Datenschutz – Praxiseinsatz für Datenschutzbeauftragte im Fokus

Am 15.05.2025 trafen sich externe Datenschutzbeauftragte in Berlin zu einem praxisorientierten Workshop rund um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) – genauer: den Einsatz von Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT in der datenschutzrechtlichen Beratung.

Ziel war es, den praktischen Nutzen dieser Technologie für die tägliche Arbeit von Datenschutzbeauftragten greifbar zu machen – ohne dabei die rechtlichen, ethischen und methodischen Fragen zu übergehen. Der Workshop war stark auf den Austausch unter Kolleginnen und Kollegen ausgelegt und bot viele konkrete Anwendungsbeispiele, Erfahrungsberichte und Diskussionen über Chancen und Grenzen. Thomas Werning führte in das Thema ein, zeigte die Möglichkeiten und begleitete die Workshopphasen.

Prompting für Profis: Wie man KI gezielt einsetzt

Im Mittelpunkt stand das sogenannte Prompting, also die Fähigkeit, präzise Anfragen an KI-Modelle zu stellen, um brauchbare, verständliche und rechtskonforme Ergebnisse zu erhalten. Denn: Nur wer die richtigen Fragen stellt, bekommt nützliche Antworten.

Gezeigt wurden unter anderem praxisnahe Prompts für folgende Aufgaben:

  • Prüfung von Auftragsverarbeitungsverträgen (AVV): Unterstützung bei der Erkennung kritischer Klauseln, Formulierung von Nachbesserungsvorschlägen
  • Erstellung von Checklisten: Für interne Audits, Datenschutzfolgeabschätzungen (DSFA), Website-Prüfungen oder Mitarbeiterschulungen
  • Entwurf von Datenschutzerklärungen: KI-gestützt formulierte Textbausteine, die als Basis für individuelle Anpassungen dienen können
  • Vorbereitung komplexer rechtlicher Bewertungen: Erste Strukturierung von Fragestellungen, Argumentationshilfen oder Gliederungsvorschläge für Stellungnahmen oder Gutachten

Dabei wurde stets betont: Die Ergebnisse müssen von Fachpersonen bewertet und angepasst werden. KI liefert Hilfestellungen – keine finalen Entscheidungen.

Der kritische Blick: Wo liegen die Grenzen?

Neben dem produktiven Praxisteil wurde auch Raum für kritische Reflexion geschaffen. So diskutierten wir offen über potenzielle Risiken und Fallstricke beim Einsatz von LLMs im datenschutzrechtlichen Kontext:

  • Datenschutz und Vertraulichkeit: Wie lassen sich sensible Daten vor der Verarbeitung durch öffentliche KI-Dienste schützen? Welche Rolle spielen On-Premise-Lösungen oder speziell abgesicherte Varianten?
  • Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Wie verlässlich sind die generierten Inhalte? Wie lässt sich sicherstellen, dass keine „Halluzinationen“ als Tatsachen übernommen werden?
  • Rechtskonformität von KI-Nutzung: Wie lässt sich der Einsatz von LLMs selbst datenschutzrechtlich absichern? Welche technischen und organisatorischen Maßnahmen sind notwendig?

In der Diskussion zeigte sich: Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehen KI als Chance – aber nur bei verantwortungsbewusstem und reflektiertem Einsatz.

Zwischen Effizienzgewinn und fachlicher Sorgfalt

Ein zentrales Ergebnis des Workshops war die Erkenntnis, dass KI ein hilfreiches Werkzeug sein kann – besonders bei wiederkehrenden Aufgaben, der Strukturierung von Informationen oder der Erstentwürfe von Texten. Sie entlastet, ermöglicht neue Perspektiven und schafft Freiräume für die eigentliche Beratung.

Gleichzeitig wurde deutlich, dass Datenschutzexpertise nicht ersetzt werden kann. Der souveräne Umgang mit KI erfordert sowohl methodisches Verständnis als auch die Fähigkeit, Ergebnisse zu prüfen, einzuordnen und zu verbessern. Prompting wird damit zu einer neuen Kompetenz im Werkzeugkasten von Datenschutzbeauftragten.

Fazit: KI mit Augenmaß einsetzen

Der Workshop in Berlin war ein gelungener Auftakt für eine vertiefte Auseinandersetzung mit KI im Datenschutz. Die Begeisterung für die neuen Möglichkeiten war spürbar – ebenso wie der Wunsch, Standards für einen sicheren und professionellen Einsatz zu entwickeln.

Wir stehen am Anfang eines spannenden Weges. Und wir sollten ihn gemeinsam gestalten – mit Neugier, Fachverstand und Verantwortung.

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